Das Konzept des Rosé-Weins in Spanien war, bei aller groben Vereinfachung der Aussage, völlig unterschiedlich vom französischen oder deutschen Ansatz. Denn was hier als Witz verstanden würde, war in Spanien vielerorts lange Tradition: bei den oft als „Claretes“ bezeichneten Weinen wurden rote und weiße Trauben zusammen gepresst und vergoren. Noch heute sind viele alter Weinberge gemischt bepflanzt. Damit hatte man allerdings Schwierigkeiten, sich auf dem internationalen Markt zu positionieren. Danach dominierten eher dunkle, kräftige und schwere Fruchtbomben, die die lange Linie der Navarra-Rosés fortsetzten. Heute versucht man sich in Spanien immer häufiger erfolgreich in säurebetonteren, zarteren und leichteren Rosados – mit zunehmendem Erfolg. Bei der Familie Eguren ging es allerdings nie in erster Linie um ökonomischen Erfolg. Moden der internationalen Weinwelt interessieren da weniger als Terroir, Tradition, Qualität und Authentizität. Mit dem Sierra Cantabria Rosado ist die alte Rosé-Tradition in moderner und unanchahmlicher Form wiederentstanden. Der Rosé besteht zu jeweils 50% aus Rotweinreben (Tempranillo und Garnacha) und Weinweinreben (Viura), die in alter Tradition wieder zusammen vergoren wurden. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf kurze Maischezeit und eine zarte Farbe gelegt. Das Ergebnis ist atemberaubend. Das zarte und helle Pink a la Provence des Sierra Cantabria Rosé geht einher mit außergewöhnlicher Frische bei gleichzeitiger Intensität der Frucht. Nase und Gaumen sind hin- und hergerissen zwischen verhaltenen jungen roten Früchten, Granatapfel und Honigmelone. Dabei brilliert der Rosado durch knackige Säure und Cremigkeit. Mit Körper, aber leichtfüßig. Clarete 2.0. Serviervorschlag Die optimale Trinktemperatur des Sierra Cantabria Rosé liegt zwischen 10 und 12°. Rebsorte Der Rosado von Sierra Cantabria besteht zu 30% aus Tempranillo, 20% aus Garnacha und 50% aus Viura. Herkunft Der Sierra Cantabria Rosé stammt aus dem nordspanischen Top-Anbauge